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Telegram ist ein Dienst für Smartphones, über welchen Text- und Audionachrichten sowie verschiedene Dateien an Einzelpersonen oder Gruppen versendet werden können. Auch (Video-)Telefonate und das Hochladen von Status-Fotos sind möglich. Telegram ist kostenlos. Es gibt aber auch ein kostenpflichtiges Abonnement für Telegram Premium.
Chats in Telegram sind nicht automatisch verschlüsselt. Das bedeutet, dass Telegram die Chats Ihres Kindes unter Umständen mitlesen kann. Ihr Kind kann geheime Chats starten, die dann verschlüsselt sind. Mehr dazu im Kapitel 2.1.
Die größten Herausforderungen bestehen unter anderem darin, dass Kinder von Fremden kontaktiert, in nicht kindgerechte Gruppen eingeladen werden und unangemessene Inhalte zugesendet bekommen können. Wir empfehlen Ihnen daher, mit ihrem Kind darüber zu sprechen, wie man mit unangemessenen Inhalten und der Kontaktaufnahme durch Fremde umgehen kann. Sie können sich hierzu als Ansprechperson für Ihr Kind anbieten und deutlich machen, dass Ihr Kind sich bei Sorgen oder Problemen in Telegram vertrauensvoll an Sie wenden kann. Außerdem helfen Ihnen die folgenden Einstellungen.
Wichtig: Technische Einstellungen allein sind kein hundertprozentiger Schutz für Ihr Kind. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass es unangemessene Inhalte zu sehen bekommt oder – je nach Plattform – auch mit Fremden in Kontakt kommt. Bleiben Sie daher mit Ihrem Kind über die Nutzung von Geräten und Diensten im Gespräch und bieten Sie sich als Ansprechperson für Probleme an.
Die Nutzung von Telegram ist laut Nutzungsbedingungen in der EU erst ab einem Alter von 16 Jahren erlaubt. Dass Kinder dieses Alter erreicht haben, müssen Sie allerdings nicht bestätigen. Gerade weil es keine spezifischen Kinder- und Jugendschutzeinstellungen in Telegram gibt, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
Um ein Profil zu blockieren, gehen Sie wie folgt vor:
Um ein Profil stummzuschalten, gehen Sie wie folgt vor:
Wenn Ihr Kind sich ein Profil in einem Social-Media-Dienst anlegen möchte, ist dies ein guter Zeitpunkt, um über Regeln im Umgang mit sozialen Medien ins Gespräch zu kommen. Sie können das Profil gemeinsam anlegen und mit Ihrem Kind darüber sprechen, wie es sich online zeigen möchte (z. B. bei der Wahl des Profilbilds), wem es sich online zeigen möchte (wenn Sie gemeinsam Privatsphäre-Einstellungen vornehmen) und welche Risiken der Dienst bergen kann. Thematisieren Sie auch, mit wem Ihr Kind sich im Chat unterhalten kann und welche Informationen nie im Netz geteilt werden sollten. Vereinbaren Sie zu Ihrem Erziehungsstil passende Regeln und bieten Sie Ihrem Kind an, sich mit Problemen und Sorgen bei der Nutzung an Sie zu wenden.
Telegram kann mit der Telefonnummer oder/und einem Nutzernamen genutzt werden.
Mit Hilfe der Telefonnummer können die Kontakte mit Telegram (wie bei WhatsApp) geteilt werden. So wird Ihrem Kind direkt angezeigt welche Kontakte die App ebenfalls nutzen und mit wem es über die App kommunizieren kann. Diese Funktion ist komfortabel. Einige Nutzerinnen und Nutzer der App entscheiden sich jedoch bewusst dagegen, um weniger Daten mit der App zu teilen.
Bei einer alleinigen Nutzung eines Nutzernamens kann Ihr Kind nur mit Freunden schreiben, von denen es den Nutzernamen kennt. Andere (auch Fremde) können Ihr Kind über den Nutzernamen finden. Ein Vorteil der alleinigen Nutzung des Nutzernamens ist, dass die Kontakte Ihres Kindes nicht mit der App geteilt werden und der Datenschutz somit höher ist.
Unabhängig davon welche Funktion Sie wählen oder ob sie beide kombinieren, kann Ihr Kind in Gruppen hinzugefügt werden, in denen auch Ihrem Kind unbekannte Nutzerinnen und Nutzer sein können.
In den Grundeinstellungen von Telegram besitzt jede Person, welche die Handynummer oder den Nutzernamen Ihres Kindes hat, Zugriff auf dessen Telefonnummer, Zuletzt-Online-Zeiten oder auch das Profilbild. Zudem kann ihr Kind in Gruppen hinzugefügt und angerufen werden. Außerdem könnten Fremde durch weitergeleitete Nachrichten auf das Profil Ihres Kindes kommen. All dies lässt sich aber über die folgenden Einstellungen eingrenzen.
Um Telegram für Ihr Kind möglichst sicher einzustellen, nehmen Sie die Einstellungen so vor, wie es in den nachfolgenden Schritten beschrieben ist.
Die Chats auf Telegram sind nicht automatisch verschlüsselt. Das bedeutet, dass Telegram die Chats Ihres Kindes unter mitlesen kann. Gruppenchats können in Telegram nicht verschlüsselt werden. Ihr Kind kann aber geheime Chats mit Einzelpersonen starten, die dann verschlüsselt sind.
Sie können einstellen, ob die Nachrichten Ihres Kindes nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden.
Um die Lösch-Funktion für alle neuen Chats und Gruppen zu aktivieren: Folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
Um die Lösch-Funktion für einzelne Chats und Gruppen zu aktivieren:
Sie können einstellen, wer die Nummer Ihres Kindes im Profil einsehen kann. Folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
Nicht jeder muss wissen, zu welchen Zeiten sich Ihr Kind auf Telegram aufhält. Wir empfehlen Ihnen deshalb, die Anzeige der Zuletzt gesehen- und Online-Zeit auszuschalten. Folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
Das Profilbild Ihres Kindes sollte nur für Personen zu sehen sein, die Ihr Kind ebenfalls kennt und im Smartphone unter Kontakten eingespeichert hat. Folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
Sie haben auch die Möglichkeit ein öffentliches Profilbild für diejenigen hochzuladen, die das echte Profilbild Ihres Kindes nicht sehen sollen.
Über Telegram kann Ihr Kind auch über das Internet telefonieren. Sie können einstellen, wer Ihr Kind über Telegram anrufen darf. Folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
Werden Nachrichten Ihres Kindes von anderen weitergeleitet, sehen diese auch den Namen ihres Kindes und erkennen so, dass die Nachricht ursprünglich von Ihrem Kind stammt. Andere können auf den Namen ihres Kindes klicken und so auf das Profil Ihres Kindes gelangen. Um zu verhindern, dass andere auf das Profil Ihres Kindes gelangen, folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
1.Wählen Sie Weiterleitungen → Meine Kontakte oder Niemand
Ihr Kind kann von Anderen in Gruppen hinzugefügt werden. In manchen Gruppen, zum Beispiel mit sehr vielen und auch unbekannten Mitgliedern, möchte Ihr Kind vielleicht nicht sein. Um einzustellen, dass nur vertraute Personen Ihr Kind einer Gruppe hinzufügen können, gehen Sie folgendermaßen vor: Folgen Sie der Anleitung aus dem Kapitel Datenschutz und Privatsphäre, um in den Bereich Privatsphäre und Sicherheit zu gelangen und nehmen Sie dann folgende Einstellung vor:
Durch diese Einstellung können Sie bestimmte Personen von Gruppeneinladungen explizit ausschließen oder explizit erlauben. Wenn Sie also zuvor Kontakte erlaubt haben, können Sie für einen größeren Schutz vor Gruppen anschließend auch alle Kontakte bis auf wenige einzelne ausschließen, indem Sie diese auswählen.
Gruppen-Chats sind bei Telegram generell nicht verschlüsselt. Mehr zur Verschlüsselung finden Sie in Kapitel 2.1.
Mit dieser Funktion kann Ihr Kind sehen, weche Nutzerinnen und Nutzer sich in der Nähe befinden. Zudem werden lokale Gruppen angezeigt. Damit andere Personen das Profil Ihres Kindes sehen können, muss die Standort-Freigabe erteilt werden. Außerdem muss das Profilbild für alle sichtbar gemacht werden. Die Telefonnummer bleibt dabei verborgen.
Beachten Sie, dass Ihr Kind mit dieser Funktion Fremde anschreiben kann und von Fremden kontaktiert werden kann. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren und legen Sie gemeinsam Regeln fest.
Falls Ihr Kind diese Funktion aktiviert hat, können Sie folgendermaßen vorgehen, um sie auszuschalten:
Gerade in Gruppen werden oft viele Dateien, Fotos und Medien geteilt. Diese sind nicht immer unbedenklich. Manchmal kann schon der Besitz von bestimmten Inhalten strafbar sein, beispielsweise, wenn es sich um kinderpornografische Inhalte handelt. In Telegram können diese automatisch heruntergeladen und gespeichert werden. Um Ihr Kind davor zu schützen, empfehlen wir den automatischen Download von Medien zu deaktivieren. So werden die geschickten Inhalte nicht automatisch auf dem Gerät Ihres Kindes gespeichert. Öffnen Sie dafür Telegram und nehmen dann folgende Einstellungen vor:
Telegram bietet die Möglichkeit, Bilder in der Story-Funktion hochzuladen. Diese sind dann 24 Stunden sichtbar und verschwinden danach automatisch. Diese Stories können Personen sehen, die Ihr Kind als Kontakte eingespeichert hat. Das gilt auch für Personen, die Ihr Kind nicht als Kontakt hat, aber die Nummer Ihres Kindes haben. Sie können mit Einstellungen auswählen, wer die Story Ihres Kindes sehen kann. Außerdem können Sie vermeiden, dass jemand einen Screenshot von den Bildern macht. Wir empfehlen hierzu folgende Einstellungen:
Gehen Sie mit Ihrem Kind die genannten Schritte gemeinsam durch und erklären Sie diese. Ihr Kind sollte die Einstellungen in Zukunft selbst vornehmen können, da sie vor jeder Story abgefragt werden.
Da es sich hier um einen datenverarbeitenden Dienst handelt, bedarf es in Deutschland laut der DSGVO der Zustimmung durch die Eltern, wenn Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren Telegram nutzen möchten. Was die DSGVO ist und welche Auswirkungen sie auf Dienste wie Telegram hat, lesen Sie in der Informationsbox unter diesem Abschnitt.
Für Kinder unter 6 Jahren ist Telegram ungeeignet.
Für Kinder von 7-10 Jahren ist Telegram ungeeignet.
Laut den Nutzungsbedingungen ist Telegram ab einem Alter von 16 Jahren erlaubt. Wenn Ihr Kind den Dienst trotzdem nutzen sollte, empfehlen wir Ihnen mindestens die folgenden Einstellungen vorzunehmen:
Außerdem sollte Ihr Kind für einen besseren Datenschutz nach Möglichkeit immer Geheime Chats nutzen.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung, die seit Mai 2018 in der gesamten Europäischen Union (EU) gilt. Darin sind Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu finden. Zu personenbezogenen Daten gehören alle Informationen, durch die man eine bestimmte Person erkennen kann. Zum Beispiel die Adresse, Telefonnummer oder auch IP-Adresse. Ziel der Verordnung ist es, personenbezogene Daten zu schützen, aber den Umgang damit auch nicht zu sehr einzuschränken. In der DSGVO steht unter anderem:
Jede Person hat das Recht, auf Nachfrage von einer Behörde oder Firma zu erfahren, ob Datenverarbeitung erfolgt und welche Daten über die eigene Person erfasst wurden.
Telegram-Kanäle sind wie WhatsApp Gruppen. Wenn Ihr Kind einen Kanal erstellen möchte, können Sie auswählen, welche Nutzer in diesem Kanal schreiben dürfen. Sie können auch einen Kanal erstellen, in dem nur Ihr Kind schreiben darf. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es nur einen privaten und keinen öffentlichen Kanal erstellen darf.
Ihr Kind kann selbst auch Kanälen beitreten. Das funktioniert meistens über eine Einladung von einem anderen Mitglied. Ihr Kind kann aber auch Kanäle über die Suchleiste finden. Für manche Kanäle muss Ihr Kind erst eine Anfrage senden. In manche Kanäle kann Ihr Kind ohne Voraussetzungen beitreten.
Wichtiger Hinweis: Häufig kursieren in Telegram-Kanäle aber auch Gewinnspiele bzw. Verlosungen. Die Gewinnpreise können immer unterschiedlich sein und die Gewinner werden per Zufall ausgelost. Kanal-Besitzer erstellen die Verlosungen, um mehr Mitglieder für ihre Kanäle zu gewinnen. Das kann dazu führen, dass Ihr Kind vielen Kanälen beitritt, um an möglichst viele Verlosungen teilzunehmen. Klären Sie Ihr Kind über die Gefahren von Glücksspielen auf!
Hersteller bringen regelmäßig neue Updates für Geräte, Dienste und Apps heraus. Dabei ändern sich gelegentlich Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen, die neue Risiken oder Schutzmöglichkeiten mit sich bringen können.
Über unseren WhatsApp Kanal informieren wir zu Neuerungen in unseren Anleitungen und geben wertvolle Tipps zur Begleitung Ihres Kindes. Bitte beachten Sie: Mit einem Klick auf den Link werden Sie direkt zu WhatsApp weitergeleitet: WhatsApp Kanal.
Die Redaktion von Medien-Kindersicher.de informiert Sie gerne über Änderungen an den Geräten, Diensten und Apps, die Ihr Kind nutzt. Registrieren Sie sich dazu im Medien-Kindersicher-Assistenten, wählen Sie die für Sie relevanten Anleitungen aus und aktivieren Sie die E-Mail-Benachrichtigungen.
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