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BeReal ist ein soziales Netzwerk für Smartphones und Tablets. Die App fordert ihre Nutzerinnen und Nutzer täglich zu einem zufälligen Zeitpunkt auf, Fotos mit den Front- und Rückkameras ihrer Smartphones aufzunehmen. Diese müssen innerhalb von zwei Minuten in der App geteilt werden und können nicht aus der Galerie ausgewählt oder bearbeitet werden. Die BeReals sind dann für die Kontakte 24 Stunden sichtbar. Fotos können auch noch zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen werden, diese werden dann "Late" genannt. Das Ziel ist es, einen ehrlichen Einblick in das alltägliche und authentische Leben zu geben. Doch genau diese Funktion kann dazu führen, dass Kinder unwissentlich persönliche Informationen teilen. Eine weitere Herausforderung ist, dass Kinder möglicherweise auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht sind. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über Datenschutz und Privatsphäre sprechen. Gemeinsam können sie die Datenschutzeinstellungen der App anpassen und klare Richtlinien für das Teilen von Inhalten festlegen.
Wichtig: Technische Einstellungen allein sind kein hundertprozentiger Schutz für Ihr Kind. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass es unangemessene Inhalte zu sehen bekommt oder – je nach Plattform – auch mit Fremden in Kontakt kommt. Bleiben Sie daher mit Ihrem Kind über die Nutzung von Geräten und Diensten im Gespräch und bieten Sie sich als Ansprechperson für Probleme an.
Die Anmeldung bei BeReal ist sehr einfach, sodass sich Kinder schnell und problemlos registrieren können, ohne, dass die Eltern davon erfahren. Zu Beginn muss das Kind sein Geburtsdatum angeben. Wird ein Alter unter 13 Jahren eingegeben, ist die Accounterstellung nicht erlaubt. Es ist jedoch möglich, die App zu löschen und erneut herunterzuladen, um es mit einer anderen Altersangabe noch einmal zu versuchen. Für die Altersgruppe von 13 bis 16 Jahren weist BeReal darauf hin, dass eine Zustimmung der Eltern zur Nutzung erforderlich ist. Auch diese Hürde können Kinder leicht umgehen, indem sie eine eigene E-Mail-Adresse verwenden.
Die Inhalte von BeReal können sich stark von den Inhalten anderer sozialer Medien unterscheiden. Dies liegt daran, dass auf sozialen Medien wie TikTok oder Instagram die Inhalte vorher inszeniert und bearbeitet werden können. BeReal soll das Gegenteil ermöglichen. Dementsprechend posten Kinder Bilder und Videos, die viel Privates offenlegen können. Sprechen Sie also zuhause über die Vor- und Nachteile von BeReal und geben Sie Ihrem Kind Tipps mit, wie es sich auch selbst schützen kann.
Wenn Ihr Kind sich ein Profil in einem Social-Media-Dienst anlegen möchte, ist dies ein guter Zeitpunkt, um über Regeln im Umgang mit sozialen Medien ins Gespräch zu kommen. Sie können das Profil gemeinsam anlegen und mit Ihrem Kind darüber sprechen, wie es sich online zeigen möchte (z. B. bei der Wahl des Profilbilds), wem es sich online zeigen möchte (wenn Sie gemeinsam Privatsphäre-Einstellungen vornehmen) und welche Risiken der Dienst bergen kann. Thematisieren Sie auch, mit wem Ihr Kind sich im Chat unterhalten kann und welche Informationen nie im Netz geteilt werden sollten. Vereinbaren Sie zu Ihrem Erziehungsstil passende Regeln und bieten Sie Ihrem Kind an, sich mit Problemen und Sorgen bei der Nutzung an Sie zu wenden.
Die Nutzung von BeReal ist laut Nutzungsbedingungen in der EU erst ab einem Alter von 16 Jahren erlaubt. Ob Kinder dieses Alter tatsächlich erreicht haben, wird nicht überprüft. Es gibt auch keine spezifischen Kinder- und Jugendschutzeinstellungen in BeReal. Beachten Sie deshalb folgende Hinweise:
Um ein Profil zu blockieren, gehen Sie wie folgt vor:
Ihr Kind kann Freunde auf BeReal entweder über die Suchfunktion finden oder über die Kontaktfreigabe hinzufügen. Das bedeutet: BeReal greift auf die Kontaktliste Ihres Kindes zu und empfiehlt so die BeReal-Profile von den Kontakten. Diese Einstellung können Nutzerinnen und Nutzer gleich bei der Installation der App freigeben. So können Sie die Kontaktfreigabe wieder deaktivieren:
Sie wollen Kontakte entfernen?
Ihr Kind erhält wie bei anderen Social Media Apps auch, Empfehlungen und Anfragen von anderen Kontakten. Ihr Kind kann die Anfrage oder die Empfehlung annehmen, löschen oder blockieren. Sie können folgende Einstellung vornehmen, um zu vermeiden, dass Ihr Kind zu viele Anfragen bekommt:
Unter Memories werden vergangene BeReals gespeichert. Diese Funktion lässt sich deaktivieren, sodass vergangene BeReals permanent gelöscht werden. Bleibt die Funktion aktiviert, werden die BeReals gespeichert und sind auch nur für Ihr Kind sichtbar. Ihr Kind kann BeReals aus den Memories, aber auch mit Freunden außerhalb von BeReal teilen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, dass BeReals viele private Informationen preisgeben können und sie nicht in anderen Sozialen Medien geteilt werden sollten.
Die Memorie Funktion lässt sich zwar deaktivieren, Ihr Kind kann sie aber jederzeit wieder aktivieren.
Die BeReal-Posts können auch Behind The Scenes (BTS) enthalten, was bedeutet, dass Freunde "hinter die Kulissen" schauen können. Es werden also wenige Sekunden (als Video) aufgenommen, die zusammen mit dem Bild gepostet werden. Um zu verhindern, dass Ihr Kind versehentlich BTS teilt und dadurch noch mehr private Informationen preisgibt, können Sie Ihrem Kind zeigen, wie es die BTS-Funktion ausschaltet:
Geben Sie Ihrem Kind die Information mit, dass es nachträglich bearbeiten kann, wer das BeReal sehen darf. So können Sie die Einstellung gemeinsam vornehmen:
Ihr Kind kann auf BeReal auf unangemessene Inhalte stoßen. Es gibt die Möglichkeit einzelne BeReals, Profile oder Gruppen zu melden. Üben Sie das Melden gemeinsam mit Ihrem Kind:
BeReal melden:
Profil melden:
Gruppe melden:
Ihr Kind kann auf BeReal den Standort teilen, sodass die Kontakte sehen, wo das BeReal aufgenommen wurde. Bei jedem neuen BeReal hat Ihr Kind die Wahl, den Standort zu deaktivieren, einen ungefähren Standort anzugeben oder den Standort zu aktivieren. Standardmäßig ist die Standortfreigabe ausgeschaltet und die BeReals enthalten keine Standortinformationen. Sollte Ihr Kind die Freigabe aktiviert haben, können Sie diese so deaktivieren:
Neben den Aufforderungen ein BeReal zu posten, erhält Ihr Kind auch für viele weitere Aktivitäten Push-Benachrichtigungen. So können Sie diese deaktivieren:
Da es sich hier um einen datenverarbeitenden Dienst handelt, bedarf es in Deutschland laut der DSGVO der Zustimmung der Eltern, wenn Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren Instagram nutzen möchten. Was die DSGVO ist und welche Auswirkungen sie auf Dienste wie Instagram hat, lesen Sie in der Informationsbox unter diesem Abschnitt.
Für Kinder unter 6 Jahren ist BeReal ungeeignet.
Für Kinder von 7-10 Jahren ist BeReal ungeeignet.
Laut den Nutzungsbedingungen ist BeReal ab einem Alter von 13 Jahren erlaubt. Aufgrund der DSGVO ist die Nutzung ohne Zustimmung der Eltern erst ab 16 Jahren möglich. Sie als Eltern können jedoch entscheiden, dass Ihr Kind den Dienst bereits früher verwenden darf. Wir empfehlen Ihnen für Kinder unter 16 Jahren folgende Einstellungen:
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung, die seit Mai 2018 in der gesamten Europäischen Union (EU) gilt. Darin sind Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu finden. Zu personenbezogenen Daten gehören alle Informationen, durch die man eine bestimmte Person erkennen kann. Zum Beispiel die Adresse, Telefonnummer oder auch IP-Adresse. Ziel der Verordnung ist es, personenbezogene Daten zu schützen, aber den Umgang damit auch nicht zu sehr einzuschränken. In der DSGVO steht unter anderem:
Jede Person hat das Recht, auf Nachfrage von einer Behörde oder Firma zu erfahren, ob Datenverarbeitung erfolgt und welche Daten über die eigene Person erfasst wurden.
RealGroups funktionieren ähnlich wie WhatsApp-Gruppen. Ihr Kind kann selbst Gruppen erstellen und Freunde hinzufügen oder von Freunden hinzugefügt werden. Gruppen können ebenfalls Benachrichtigungen für BeReals verschicken. Admins bestimmen, ob die Gruppenteilnehmer täglich, zweiwöchentlich, wöchentlich oder gar keine Benachrichtigungen zum Erstellen eines BeReals erhalten.
Auch Stars, Influencerinnen und Influencer haben BeReal Accounts. Als RealFan bekommen Followerinnen und Follower den Eindruck, sie erhalten exklusive Einblicke in das Leben ihrer Vorbilder. Die Funktion ist in Deutschland aktuell noch nicht freigeschaltet.
RealPeople und RealBrands ist ebenfalls eine Funktion, die es Stars oder Unternehmen ermöglicht, einen authentischen Blick hinter die Kulissen zu geben. Ihr Kind kann die Stars und Unternehmen auf eigenen BeReals taggen (= markieren). Die Stars und Unternehmen können dann das Bild teilen und es einem Millionenpublikum zugänglich machen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass es RealPeople und RealBrands nicht auf den eigenen BeReals markieren sollte und welche Folgen die Veröffentlichung haben könnte. So können Sie nachträglich den Tag (= Markierung) wieder entfernen:
So können Sie das BeReal Konto löschen:
Hersteller bringen regelmäßig neue Updates für Geräte, Dienste und Apps heraus. Dabei ändern sich gelegentlich Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen, die neue Risiken oder Schutzmöglichkeiten mit sich bringen können.
Über unseren WhatsApp Kanal informieren wir zu Neuerungen in unseren Anleitungen und geben wertvolle Tipps zur Begleitung Ihres Kindes. Bitte beachten Sie: Mit einem Klick auf den Link werden Sie direkt zu WhatsApp weitergeleitet: WhatsApp Kanal.
Die Redaktion von Medien-Kindersicher.de informiert Sie gerne über Änderungen an den Geräten, Diensten und Apps, die Ihr Kind nutzt. Registrieren Sie sich dazu im Medien-Kindersicher-Assistenten, wählen Sie die für Sie relevanten Anleitungen aus und aktivieren Sie die E-Mail-Benachrichtigungen.
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